Katerina Nemec
nele nele
Natürlich begann es damit, dass Katerina Nemec Mutter wurde, und als ihre Kleine noch nicht ganz ein Jahr alt war ging sie mit ihr in den Buchladen um ein hübsches Buch zu besorgen. Aber welches? Was würde ihr gefallen? Lange Zeit zum wählen blieb ihr nicht, da sie unruhig wurde und Katerina Nemec entschied sich für zwei “Spielbücher”– eines mit Fingerpüppchen und ein anderes. Besonders beim ersten konnte sie den Text nicht vorlesen, da er vollkommen ungeeignet für ihr Kind war – sie fand ihn außerdem ziemlich dumm.
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für die Kleinsten
In den nächsten Monaten sollten ihr noch weitere Bücher begegnen, die zwar hübsch illustriert waren, aber der Text mit Fehlern gespickt war und einfach qualitativ hinterherhinkte. Bei der Tätigkeit als Kulturjournalistin faszinierte sie ein Bilderbuch: Es war nicht nur wundervoll illustriert, auch die Sprache war geradezu poetisch. Sie musste beim Vorlesen nicht mehr in eigenen Worten erzählen. Katerina Nemec begriff, dass die Konzentrationsspanne nicht nur von der Fähigkeit ihrer Tochter abhing, sondern von der Qualität des angebotenen Mediums. Zwei Jahre später gründete sie dann die KaterPresse, einen Verlag für Kinderzeitschriften. Das erste Magazin war für die ganz Kleinen gedacht, für die 0-4-Jährigen. Es sollte ganz kurze Geschichten enthalten, höchstens vier Seiten, um die Aufmerksamkeit der Kinder zu halten. Um Wiederholungen zu ermöglichen, die so wichtig sind für die ganz Kleinen. Das erste Heft erschien im Mai 2007.
Mit Vorlesen aufwachsen
Das war ungefähr die Zeit, in der die Stiftung Lesen anfing den bookstart aus England in Deutschland einzuführen, um damit auch den Kleinsten die Möglichkeit zu geben mit Vorlesen aufzuwachsen. Ab Herbst 2007 erschien die Nele Lele dann zweimonatlich, und ab da sogar zweisprachig. Die Idee zu einer deutsch-englischen Zeitschrift wurde gespeist von der Tatsache, dass Englisch bereits in vielen Kindergärten angeboten wird. Es soll nie ein Zwang sein, das zu benutzen, sondern immer nur eine Möglichkeit. In manchen Fällen benutzt es nur ein Elternteil, der englisch spricht, in anderen Fällen wiederum frischen die Eltern ihr eigenes Englisch auf. Anfangs gab es die nele lele auch am Kiosk zu kaufen, mittlerweile ist die nele nele nur noch beim Verlag bestellbar, das hat zum Teil ethische Gründe. Die Zeitschrift kann auch abonniert werden und kommt alle zwei Monate in einem hübschen bunten Umschlag frei Haus – Babys erste eigene Post!